Dringend notwendige Nachbesserung bei der Versorgung im Ruhrgebiet bestätigt.
Das Ergebnis der Versorgungsstudie des unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstituts für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen IGES hat im Juli diesen Sommers bestätigt, was im Ruhrgebiet seit langem von Patientinnen und Patienten gespürt wird: hier gibt es weniger Arzt – und Psychotherapeutensitze, als in anderen Großstadtregionen.
Ursache hierfür ist der Status der sogenannten „Sonderregion Ruhrgebiet“. Seit den 1990er Jahren werden hier höhere Verhältniszahlen zwischen Einwohnern und niedergelassenem Arzt bei der Sicherstellung der Versorgung angesetzt, als in anderen Großstadtregionen in Deutschland. Begründet wurde dies mit den besonderen Strukturen der Region, einem scheinbar nahtlosen Ineinanderfließen der Städte und einer Mitversorgung durch die in hoher Anzahl vorhandenen Krankenhäuser.
„Wie erwartet und von mir immer wieder verdeutlicht hat die Studie bewiesen, dass nun endlich nachgebessert werden muss. Gerade bezogen auf die schlechte psychotherapeutische Versorgungssituation, erfordert der hier festgestellte Bedarf in den verschiedensten Bereichen von bis zu 184% schnelles Handeln“, stellt SPD-Bundestagsabgeordneter und Gesundheitsexperte Dirk Heidenblut klar.
Nachdem die neue Bedarfsplanungsrichtlinie aus dem Jahr 2013 an dem Sonderstatus bis Ende 2017 festhalten wird, gilt es nun Konsequenzen aus dem Ergebnis der Studie zu ziehen. Das könnte dazu führen, dass im Ruhrgebiet insgesamt 1.135 zusätzliche Arzt- und Psychotherapeutensitze entstehen könnten. Davon entfielen 566 auf Hausärzte und 293 auf Psychotherapeuten. Insgesamt würde die Anzahl an Psychotherapeuten und Nervenärzten um fast 30 Prozent steigen können.
„Diese Zahlen sprechen für sich. Nun müssen wir mit Blick auf die allgemeine Versorgungslage einen für die Patientinnen und Patienten im Ruhrgebiet, schnellen und verbesserten Behandlungszugang durch mehr Arztpraxen schaffen“, fasst Heidenblut die sich hieraus ergebenden gesundheitspolitischen Aufgaben zusammen.