Der Europäische Depressionstag: Depressionen in Zeiten von Krisen & Unsicherheit erkennen und behandeln

Laut einer Studie der Stiftung „Deutsche Depressionshilfe“ ist jeder fünfte Beschäftigte an einer Depression erkrankt. Einen deutlichen Anstieg psychischer Erkrankungen, wie z. B. Depression oder Angstzustände im Jahr 2020 hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Weltbericht über die mentale Gesundheit beobachtet. In diesem Zuge will der „Europäische Depressionstag“ am 02. Oktober das Bewusstsein der europäischen Bevölkerung für die Erkrankung stärken.

„Depressionen gehören zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Sie machen keinen Halt vor Alter, Herkunft oder Bildung. Wenn negative Gedanken und Angstzustände den Alltag bestimmen, ist es wichtig, darüber sprechen zu können. Oft noch als Tabuthema abgestempelt, macht der Aktionstag daher zurecht auf die öffentliche Wahrnehmung der Erkrankung aufmerksam“, gibt der SPD-Berichterstatter für Psychotherapie und Psychiatrie, Dirk Heidenblut, zu bedenken. Nicht nur das Pandemiejahr, sondern auch andere Krisenherde wie der Krieg in der Ukraine oder die Energiekrise hinterlassen Folgen für die psychische Gesundheit. Die aktuelle Trendstudie „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“ besagt sogar, dass die Jugend sich in einer Dauerkrise befindet. Heidenblut sieht hier eindeutigen Handlungsbedarf. „Depressionen können sehr wirkungsvoll behandelt werden. Sich professionelle Hilfe zu suchen bedeutet auf seine mentale Gesundheit zu achten. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, ganz im Gegenteil. Daher ist es auch absolut wichtig, dass wir jetzt die psychotherapeutische Versorgung stärken!“

Der Aktionstag wurde 2004 von der European Depression Association (EDA) in Europa etabliert. Seit 2020 findet der Aktionstag am ersten Sonntag im Oktober statt.